O/Modernt Kammerorchester - Ltg. Hugo Ticciati
Moonlight Memories of a Wanderer

– mit Fleur Barron (Mezzosopran) und Sascha Bota (Viola)

Romantische Mondrituale nehmen zwei Formen an: die Klage über den Verlust eines äußerst wertvollen Objekts (in der Regel eines Geliebten) und die feierliche Rückkehr in die natürliche Welt. Beide Gesichter dieser Mondscheibe sind voller Seltsamkeiten. Nachdem er den Zugang zu den lebensfördernden Riten der Liebe und der Ehe verloren hat, zelebriert Schuberts Wanderer (in der Winterreise) ein alternatives Mondritual der romantischen Isolation, das dem Geheimnis des künstlerischen Schaffens dient (eine ernste Spielart). Abwandlungen dieser Form finden sich in Brahms' Mainacht und Pärts Es sang vor langen Jahren. Umgekehrt ist die mondgesegnete Rückkehr zur Natur das Thema von Beethovens Mondscheinsonate, Faurés La lune blanche und Mancinis Moon River, die alle unausweichlich von Ergriffenheit durchdrungen sind. Der leichte Herzschmerz wird durch den wechselhaften Charakter des Mondes eingeleitet, ein Symbol der Vergänglichkeit, das auf eine grundlegende Kluft zwischen der Natur und der menschlichen Kultur hinweist – die unüberbrückbare Kluft, die das Mondritual der Rückkehr, das mit klagendem Vogelgesang widerhallt, überbrücken soll. Die Trennung wird durch Mondlichtmonster (der Erlkönig und der Werwolf), die die entlegensten Bereiche menschlicher Erfahrung bewohnen, nur noch bestätigt, während sich die gesamte Bandbreite der Stimmungen in Weberns Five Pieces verdichtet, die am Rande der totalen Dunkelheit schwanken.

 

 

Ludwig van Beethoven,
arr. Johannes Marmén
Klaviersonate Nr. 14 cis-Moll op. 27 Nr. 2 (1. Satz)
Franz Schubert
"Gute Nacht", Winterreise op. 89 D 911 Nr. 1
Johannes Brahms
"Die Mainacht", 4 Gesänge op. 43 Nr. 2
Reynaldo Hahn
L’heure exquise
Hermann Finck Da mihi dimidiam lunan, solem & canis iram
Terry Riley Half Wolf Dances Mad in Moonlight
Gabriel Fauré "La lune blanche luit dans les bois", La Bonne Chanson op. 6
Henry Mancini Moon River
Sergey Akhunov Der Erlkönig for Viola and String Orchestra

***
Anton Webern
Fünf Sätze für Streichquartett op. 5
I Heftig bewegt
Franz Schubert
Der Wanderer an den Mond D 870
Arvo Pärt
Es sang vor langen Jahren
Anton Webern
Fünf Sätze für Streichquartett op. 5
II Sehr langsam
Sting Sister Moon
Anton Webern

Fünf Sätze für Streichquartett op. 5
III Sehr lebhaft

Electric Light Orchestra         
Ticket to the Moon
Anton Webern
Fünf Sätze für Streichquartett op. 5
IV Sehr langsam
Franz Schubert "Ständchen", Schwanengesang D 957 Nr. 4
Anton Webern Fünf Sätze für Streichquartett op. 5
V In zarter Bewegung
Richard Strauss "Morgen!", 4 Lieder op. 27 Nr. 4

 

 

Besetzung:

Fleur Barron, Mezzosopran 

Sascha Bota, Viola

Hugo Ticcaiti, Violine & Leitung



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