Jede Künstlerin hat ihren eigenen Treibstoff. Einen Treibstoff, der die Inspiration befeuert und dem eigenen künstlerischen Streben Sinn verleiht. In Mona Asukas Fall ist das schon immer ein Zwei-Komponenten-Gemisch gewesen: persönliche Erfahrungen und die Momente auf der Bühne, in denen sie die unmittelbare Freude ihrer Zuhörer über die Musik spürt. Nach ersten Konzert- und Wettbewerbserfahrungen im frühen Kindesalter ist Mona Asuka mit 13 Jahren das erste Mal als Solistin mit Orchester aufgetreten. Seit ihrer Studienzeit bei Karl-Heinz Kämmerling in Salzburg und Bernd Glemser in Würzburg ist die Liste namhafter Orchesterpartner stetig gewachsen: Sie hat mit der Staatskapelle Weimar gespielt, dem Philharmonia Orchestra London, dem Hong Kong Philharmonic, dem Mozarteumorchester Salzburg und dem Musikkollegium Winterthur.
In allen Stücken, die Mona Asuka spielt, hat sie ein klares Ziel: niemals den roten Faden der Spannung, die Hauptschlagader einer Komposition zu unterbrechen. Das Gleiche gilt auch für die Programme ihrer Recitale und für die Zusammenarbeit mit Kammermusikpartnern wie Simon Höfele, Goldmund Quartett und Aris Quartett. Begeistert wurden ihre Auftritte in der Suntory Hall in Tokio, im Kurhaus Wiesbaden, in der Tonhalle Zürich und der Stuttgarter Liederhalle aufgenommen. Regelmäßig gastiert sie in Japan und bei internationalen Festivals wie dem Klavierfestival Ruhr, dem Kissinger Sommer, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem Festival La Roque d’Anthéron, dem Rheingau Musikfestival, dem Castlemaine State Festival in Australien und vielen anderen.
Die 1991 geborene Deutsch-Japanerin zählt sich selbst zu einer Generation von Musikerinnen, die nicht mehr nur als Meisterinnen ihres Fachs wahrgenommen werden wollen. Für sie ist es selbstverständlich, auch ihr Leben abseits der Tasten zu zeigen. Weil es gerade die außermusikalischen Erfahrungen sind, die ihr musikalisches Verständnis prägen. Und weil sie überzeugt ist, Anknüpfungspunkte zu einem neuen Publikum schaffen zu können, das nicht dem Zirkel der Klassik-Kenner angehört. Ein Schritt in diese Richtung ist, dass sie ihre Leidenschaft fürs Backen ins Internet trägt: Der Bayerische Rundfunk produzierte eine eigene Video-Serie mit ihr, und auf Instagram findet man unter dem Hashtag #monascakeparadise ihre Back-Tutorials. So entdecken Hobbybäcker sie als Pianistin und Musikliebhaberinnen nehmen die professionelle Pianistin als Handwerkerin mit Mehl, Milch und Zucker wahr.
Sich den eigenen Emotionen kurzentschlossen hingeben zu können, fasziniert Mona Asuka in der Musik genauso wie die scheinbare Einfachheit, die Sanglichkeit eingängiger Melodien. Kein Wunder also, dass sie für ihre erste CD (2017, Oehms Classics) Werke von Schubert und Liszt zusammengestellt und sich auf ihrem zweiten Album (2020, Hänssler Classic) bekannten und unbekannteren Stücke von Mozart gewidmet hat. Der Flügel ihrer Wahl war dabei ein altes Bechstein-Modell aus dem Besitz Arturo Benedetti Michelangelis. Ein Instrument, das weder der makellosen Schärfe moderner Konzertflügel noch dem zerbrechlichen Gesang historischer Hammerklaviere huldigt, sondern – wie die Interpretin – mit einem ganz eigenen Klang überrascht.
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