Das Helsinki Baroque Orchestra glänzt durch seine Solistinnen
Bei musikalischen Feinschmeckern gilt der "Finnische Tango" als besondere Spezialität. Vielleicht weil seine Exotik als Kontrapunkt zu Südamerika fasziniert. Aber es gibt auch noch andere Spezialitäten im Musikland Finnland mit seinen an die 30 Orchestern, zahllosen Musikschulen und vielen Weltklassemusikern. Dazu gehört zweifelsfrei auch das Helsinki Baroque Orchestra.
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(…) Die Premiere von »Gustav Wasa« Anfang März in Helsinki ist keine gewöhnliche. Es liegt eine Spannung in der Luft, die sonst nur Urauführungen mit sich bringen. Eine Aufregung vor dem Unbekannten, Ungehörten, auch wenn es in diesem Fall gar keine neue, sondern alte Musik ist. Mehr als 200 Jahre schlummerte die Partitur Leopold Koželuchs in der Bibliothek des Prager Konservatoriums. Mit sympathischer Zurückhaltung und zu gleich elektrisierender Energie leitet Aapo Häkkinen das fulminante Helsinki Baroque Orchestra und den Helsinki Kammerchor. (…) Dieses Ensemble spielt in der ersten Liga der europäischen »Alte Musik«-Orchester. Sie interpretieren Koželuchs Musik derartig interessant, gestalten die dramatischen Rezitative farbenreich, impulsiv und zugleich absolut präzise, dass man sich nur wundern kann, warum diese Musik 200 Jahre auf ihre Wiederentdeckung warten musste.
Wir freuen uns mit HeBO und gratulieren zu einem weiteren Diapason d'Or!
"Qui devinerait, à l’aveugle, que l’« orchestre » ne compte que quatre archets ? Il faut dire que Hantaï et Häkkinen, sur deux grands clavecins allemands, font un divin raffut !"
Wer würde blind erraten, dass das "Orchester" nur vier Bögen hat? Und es muss gesagt werden, dass Hantai und Häkkinen, auf zwei großen deutschen Cembali, ein göttliches Spektakel machen!
Star des Abends war diesmal ganz gewiss nicht nur die wunderbare Mozart-Sängerin Karthäuser, sondern auch das Orchester und natürlich René Jacobs (…).
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Unter der Leitung des Cembalisten Aapo Häkkinen legte das Orchester eine liebevoll ausgefeilte Wiedergabe seiner (Anm.: Joseph Martin Kraus) c-Moll-Sinfonie vor. In zartem, transparenten Spiel unterstrich das kleine Orchester den elegischen Ausdruck der Sätze. … Der Abend hatte aber noch das Werk eines weiteren früh verstobenen Genies im Programm: die vierte Sinfonie von Franz Schubert. … eine authentische Atmosphäre …
In Meran wurde mit dem Konzert das 25jährige Jubiläum der Reihe Musik Meran gefeiert.
Aus dem Saal leuchten die Augen aller bei tosendem Jubel - so was hat es noch nie gegeben - für ein Konzert das pathetisch gesprochen (...) zum Besten gehörte, was je bei Musik Meran zu hören war.
Mit Jubel und stehenden Ovationen wurden Lezhneva, Sinkovsky und das Helsinki Baroque Orchestra gefeiert. Drei Zugaben waren dem Publikum vergönnt. (...) Viele im bis auf den letzten Stuhl besetzten Kurhaus wären wohl am liebsten ewig sitzen geblieben.
Das Orchester erreichte einen plastischen, transparenten Klang voller Wärme, der Raum gab für lebendige Nuancierungen und Artikulationen. (...)
Lezhneva, Sinkovsky und das Orchester mit seinem künstlerischen Leiter Aapo Häkkinen am Cembalo schufen einen Klang, der die größtmögliche Genauigkeit im Zusammenspiel mit einer intensiven Lebendigkeit und schwereloser Leichtigkeit anreicherte. Auf diese Weise wurde eine Musik hörbar, die historische Authentizität vermittelte und durch ihre Präsenz gleichermaßen deutlich im Hier und Jetzt verankert war.